Zentralschweiz
«Fast einmal um die Rigi und noch einiges mehr»
9:30 – Raten, oberhalb von Oberägeri, Nieselregen (nein, kein Schnee). Die Haare nass. Kein «Drei Wetter Taft». Kein Sommerwetter. Wüssten wir es nicht besser, wir hätten vermutet, es sei November.
So beginnt unser Ausflug, unter dem Motto «Zentralschweiz».
Aber von solchen Kleinigkeiten lassen wir uns die Laune nicht vermiesen. Innert kurzer Zeit ist das Restaurant auf dem Raten von uns besetzt und der Lärmpegel auf dem bekannten Level. Wir geniessen bei Kaffee und Gipfeli das Wiedersehen und tauschen unsere Meinungen über diesen Spitzensommer aus. Eliane hat für die Eintritte in die Höllgrotte und den Kaffee mit Gipfeli, zusammen mit Rosi, alles im Griff. Daniel ist fleissig am Orientieren für alles Mögliche und verteilt fleissig die Gutscheine fürs Mittagessen.
Um 10:15 sitzen dann alle in den Autos, die Motoren starten und es geht los. Auf dem Raten biegen wir scharf rechts ab und nehmen den Zürichsee in Richtung Biberbrugg und Wollerau ins Visier. Moment mal… unser Etappenziel die Höllgrotten liegen doch auf der anderen Seite des Berges, so mehr in Richtung Zentralschweiz? Ist dies auch der Grund, dass einige einfach nicht losfahren wollen?
Egal…, das Führungsfahrzeug wird schon wissen, wo es langgeht. Also im gestreckten Galopp hinterher. Rassig fahren wir bei widrigen Bedingungen die kurvige Strasse den Berg hinunter und halten uns dann in Schindellegi links, um in Richtung der Höllgrotten, in der Nähe von Baar, zu zielen.
Nach rund 45 Minuten kommen wir auf dem Parkplatz der Höllgrotten an und siehe da, der Regen hat sich verzogen und in ein schwül warmes, noch leicht feuchtes Klima verwandelt.
Der Parkplatz ist schnell befüllt und wir stehen gespannt vor dem Eingang der Höllgrotten. Die unerschrockenen Höhlenforscher wagen sich in die dunklen Gänge.
Das kennen wir doch. Innert kürzester Zeit sind wir tropfnass, es tropft von der Höhlendecke und auch der Boden ist entsprechend nass und teilweise durch kleine Seen ersetzt worden. Warum haben wir bloss die Gummistiefel im Kofferraum gelassen? Warum?
Nachdem die Höllgrotten alle Mitglieder am Ende wieder ausgespuckt haben, satteln wir wieder unsere Pferde in Richtung «Futtertrog». Dieses Mal oben ohne, schliesslich sollte der Sommer genutzt werden, wenn er sich denn schon mal zeigt.
Mit teilweiser Begleitung durch die Rennleitung kurven wir uns durch Baar und Cham auf die andere Seite des Zugersees. Pünktlich zum Mittagessen schlagen wir auf dem Parkplatz des Restaurants auf, welches die Parkplätze direkt vor dem Eingang für uns reserviert hat.
Was für ein Service (und Organisation!). Der Wintergarten, das Essen, die Aussicht, die Bedienung, alles tip top. Wir geniessen das feine Mittagessen… und Dessert nicht vergessen… und die Zeit vergeht wie im Fluge. Schon ist wieder 14:45 und Zeit zum Weiterfahren.
Wir halten uns Richtung Küssnacht, am Fusse der Rigi und nehmen den Vierwaldstättersee auf die rechte Seite (ja, wer den See auf der linken Seite vom Auto hatte, muss in Küssnacht falsch abgebogen sein).
Wir cruisen dem Vierwaldstättersee entlang, hören im Radio «Vo Lozärn uf Wäggis zue», passieren Weggis, Vitznau und … Stopp. Ein Baustellen-Lichtsignal im dauerrot hindert uns an der Weiterfahrt und wir stehen wie an einer Perlenschnur aufgezogen vor dem Signal, natürlich auch in der Spitzkehre vor dem Lichtsignal. Und wie sollte es anders sein, der Gegenverkehr kommt und mit ihm auch der Linienbus von Brunnen nach Küssnacht. Und was für ein Bus! Die Verkehrsbetriebe haben sich nicht lumpen lassen und den grössten Gelenkbus auf die Reise geschickt, welchen sie im Depot finden konnten. Und so hat der Bus natürlich auch einen gewissen Platzbedarf, vor allem in einer Spitzkehre. Da reicht es nicht, dass wir unsere Zettis sowieso schon ganz rechts an den Bordstein gezirkelt haben. Wer keine Beule in der Fahrertür haben wollte, war nun im Spiel. Tetris mit einem Gelenkbus. Zentimeter um Zentimeter sind wir vor- und rückwärts (und wo möglich auch seitwärts) gezirkelt, um dem Bus irgendwie Platz zu verschaffen, so dass er die Kurve kriegen konnte.
Nachdem dies geschafft war, hat sich dann auch das Lichtsignal eines Besseren besonnen und sein grünes Licht wieder mal hervorgeholt. Schnell weiter… bevor sich das Signal wieder eines anderen besinnt.
Nach kurzer Fahrt sind wir dann in Brunnen auf der Gersauerstrasse gestanden. 26 Zettis (mit 47 Club-Mitgliedern) hintereinander in Reih und Glied. Was für ein Bild. Die Parkplätze beim Seehotel Waldstätterhof waren perfekt für uns vorbereitet. Wie hat das OK dies nur geschafft?
Alle Zettis rund ums Hotel verteilt. Wir waren bestimmt der Hingucker des Tages, abgesehen vom Brautpaar, welches sich an einem Alphorn vergriffen hatte.
Ein kurzer Fussmarsch zur Promenade und wir erreichten das Restaurant Quai 2, wo ein exklusiver VIP Bereich für uns abgesperrt war. Da konnten wir, unter uns, das Erlebte des Tages Revue passieren lassen und die durstigen Kehlen mit Wasser, Schorle, Tagesdrinks usw. beglücken.
Um 17:00 war dann Aufbruchstimmung. Ein Teil der Mitglieder verabschiedete sich, da noch ein längerer Heimweg bevorstand oder andere Verpflichtungen anstanden. Der Rest der Truppe machte sich auf den Weg in Richtung Busdepot in Ibach, um sich dort zu sammeln und gemeinsam zur letzten Station, dem Dukes in Sihlbrugg, zu fahren. Wir fuhren Richtung Schwyz, dann links vom Lauerzersee nach Goldau (eine tolle Strecke), Steinerberg (Bergrennen, mit toller Sicht auf den Schwyzertalkessel), Morgarten – mit dem Denkmal der Schlacht von Morgarten, dem Ägerisee nach Edlibach, runter nach Sihlbrugg ins Dukes.
Da gab es für den Rest unserer Gruppe noch ein feines Nachtessen und weitere schöne Gespräche.
Kurz gesagt, es war ein gelungener Tag. Perfekt organisiert. Nach nassem, herbstlichem Start, auch mit besserem und gegen Ende auch fast sonnigem Wetter beschenkt. Danke schön an Rosmarie, Eliane, Walti, René F. und Daniel für die Organisation!
A.H. / D.K.