Klausen
mega-hyper-super-toll
Zuallererst: es war ein mega-hyper-supertoller Ausflug (im Jugendjargon affentittengeil)!
Ich bin wohl nicht die Einzige, die Stossgebete an Petrus geschickt und für trockenes Wetter „gebettelt“ hat, denn es blieb trotz der schlechten Wettervorhersage den ganzen Tag trocken.
Am Startplatz in Einsiedeln scheint die Sonne durch hohe Kumuluswolken auf den Parkplatz, den wir uns mit einigen Zigeunern (Fahrende, Roma) teilen. Komisches Bild – wir mit unseren Fahrzeugen und die Zigeuner mit ihren Wohnwagen und Wäscheleinen drumherum. Anscheinend auch für sie, denn einige, vor allem kleine Knaben, flanieren immer wieder zwischen unseren Fahrzeugen und machen Handyfotos(!).
Nach einer kurzen Begrüssung durch Nicola und Nicole starten wir pünktlich zu unserer ersten Etappe nach Niederurnen. In gewohnter Weise fahren die 19 Zettis in Reih und Glied über die Sihlseebrücke in Richtung Sattelegg. Wunderschön die Gegend mit ihren saftigen Weiden und den bewaldeten Berghängen. In tollem, zügigem Tempo fahren wir die sehr kurvenreiche Strecke in immer urchiger werdendes Gelände. Apropos Kurven und Tempo – zufällig schaue ich in den Rückspiegel und muss lachen – meine Ohrgehänge hängen nicht, sie stehen in jeder Kurve quer zu meinem Kopf, das ist vielleicht ein Bild! René kann leider nicht schauen, er muss sich auf die nächste Kurve konzentrieren, dass er sie auch optimal erwischt. Wie immer ist es ein tolles Bild, so viele Zettis in verschiedenen Farben sich durch die Kurven winden zu sehen. Für die Neulinge, die heute dabei sind, sicher sehr eindrucksvoll.
Genau zur vereinbarten Zeit treffen wir beim BMW-Händler Kurt Kistler in Niederurnen ein. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön für den tollen Empfang mit Café, O-Saft, Gipfeli, belegten Brötchen, die uns an den Festbankgarnituren offeriert werden. Neben den speziellen AC-Schnitzer BMW haben sich einige Mitglieder auch an den noch erhältlichen Z3-Accessoires sehr gefreut und sich mit den einen oder anderen eingedeckt. Unser neuester Schnupperkandidat hat mit seiner mitgebrachten Handorgel den Aufenthalt mit lupfiger Musik noch gemütlicher gestaltet, sodass wir mit einer kleinen Verspätung weiterfahren.
Der Weg führt uns über Mollis nach Filzbach zur Sesselbahn auf den Kerenzerberg. Da vor der Talstation ein Bagger abgerutscht ist und geborgen werden muss, parkieren wir etwas entfernt und laufen die knapp 5 Minuten zum Lift. Ein Novum – die Zettimitglieder auf dem Sessellift! Wie in der Ausschreibung erwähnt, kann man sich entscheiden: Talfahrt mit dem Sessel, oder Rodeln, oder Trottinettfahren. Eigentlich will ich rodeln, doch als ich vom Sessellift aus die Rodelbahn sehe wie sie an einigen Stellen wie eine Achterbahn in die Tiefe stürzt, entscheide ich mich um auf das Trottinett. Aber erst einmal geniessen wir in der Bergstation einen feinen Salatteller mit Poulet. Mit dieser Stärkung im Bauch machen wir uns nun auf zu unserer sportlichen Betätigung. Nur gerade 6 Mitglieder fahren die ganze Strecke mit dem Trottinett, die anderen rodeln in die Tiefe bis zur Zwischenstation. Aber ich muss sagen, dass auch das Trottinett nach beinahe 40 Jahren Unterbruch, nicht ganz so einfach ist zu fahren, vor allem in den Kurven. Aber nach einiger Zeit einfahren, habe ich das wieder im Griff und geniesse es sehr. Wäre ich nicht schon so alt, würde ich jauchzen! Die Fahrt ist wirklich einmalig, wir passieren sogar einen kleinen Bergsee im hintersten Talbereich. Es ist einfach super. Nicht nur mir geht es so, hinter und vor mir lachen und spassen die anderen 5 Trottinettfahrer. Kurz vor der Talstation überholen uns einige verwegene Rodler, die den untersten Teil der Strecke auch mit dem Trotti absolvieren. Sie können jedoch auf den Gepäckträger sitzen und wie auf einem Velo hinuntersausen (tieferer Schwerpunkt). Die schnellsten sind natürlich unsere verwegenen Weltenbummler Monika und Eugen. Die scheinen das regelmässig zu machen, so wie sie unterwegs sind. Viel zu schnell ist dieser Teil unseres Ausflugs vorbei nd wir sitzen wieder in unseren Zettis zur Weiterfahrt.
Diese bringt uns via Glarus , Schwanden, Linthal immer näher zum Klausenpass. Noch immer in Reih und Glied sind wir eine lange Strecke ganz alleine auf der Strasse und fahren in sportlichem Tempo die kurvige Strecke bis zum Urnerboden. Hier scheint die Zeit seit Jahrhunderten still zu stehen. Hier ist wirklich die Urschweiz sichtbar mit alten Bauernhöfen, Almen mit viel Kühen, die hier oben absolut Vortritt haben und sich manchmal auf der Strasse aufhalten. Doch wir haben Glück, bis auf eine, die nicht so recht weiss, ob sie die Strasse überqueren soll oder nicht, sind alle anderen am fressen. Zwar hat es hie und da einen zerquetschen Kuhfladen auf dem Asphalt, doch die Sorge, dass es links und rechts Mist auf die Karrosserie flutscht ist umsonst! Und so schrauben wir uns immer weiter hinauf der Passhöhen entgegen. Hier auf 1952 m.ü.H. machen wir einen kleinen Caféhalt. Wiederum sitzen die Mitglieder zusammen und da und dort hört man ein herzliches Lachen. Wie gut das tut, unter Gleichgesinnten die Seele baumeln zu lassen. Da verschwindet der eine oder andere Ärger der vergangenen Woche wie von selbst!
Immer noch bei trockenem, jedoch kühlem Wetter fahren wir mit geöffnetem Dach hinunter in Richtung Altdorf. Ich bin froh, dass wir nicht bergauffahren, sondern dem Fels entlang, denn es geht hier senkrecht in die Tiefe und eine Leitplanke existiert nicht wirklich. Da und dort ist auch dieses Jahr ein Blumensträusschen am Strassenrand, von solchen, die die „Kurve wohl nicht gekriegt“ haben. Buh – Gänsehautfeeling. Ohne Zwischenfälle erreichen wir Altdorf. Hier ist eigentlich die Verabschiedung gedacht, doch fast alle Mitfahrer bleiben noch zu einem feinen Nachtessen. Und so kommt es, dass wir noch einmal gemütlich beisammen sitzen und den einmalig tollen Tag ausklingen lassen.
Nicole und Nicola sei herzlich gedankt für diesen Mega-Ausflug! Ich freue mich schon auf euren nächsten!!!
Bis bald und liebe Grüsse an alle
F.M.