München (10 Jahre BMW Z3 roadster Club D e.V.)

Münchentour 2008

Für dieses Jahr das erste mal stand ich am Freitag morgen früh um 05.15h einem grummelnden Spiegelbild gegenüber. Schlimmer jedoch war Renés Laune, denn draussen regnete es leicht, und das, nachdem er am Vorabend seinen Zetti schön gewaschen hatte (wie immer!!).

Um 06.30h trafen wir uns in Pratteln mit Markus und Kyrill. Gemeinsam fuhren wir unserem Treffpunkt Rheineck entgegen. Pünktlich wie abgemacht um 08.45h standen alle Zettis bereit zur gemeinsamen Fahrt nach München. Ohne Probleme und mit erstaunlich wenig Verkehr passierten wir die Strecke zwischen Thal und Lindau, wo sich nun noch die letzten 2 Teilnehmer zu unserer Gruppe gesellten. In einer Kolonne mit insgesamt 12 Fahrzeugen fuhren wir auf der Autobahn in Richtung München. Nächster Halt war die Raststätte Lechwiesen bei Landsberg. Problemlos und in zügigem Tempo erreichten wir diese fast auf die vorausgerechnete Minute genau. Hier genossen wir bei schönstem Wetter unser mitgebrachtes Picnic.  Nach angeregtem Geplauder und mit beruhigtem Magen ging’s weiter auf der Autobahn nach Unterschleissheim, wo das BMW Recycling-Werk auf uns wartete. Nach kurzer Verirrung, weil wieder einmal unsere Susi im Navi nicht ganz bei Sinnen war, trafen wir mit einigem Zeitvorsprung in Unterschleissheim ein. Vor dem Eingang zum Werk kam es ganz kurz zu einem „Stau“, da wir uns nicht sicher waren, wo wir parkieren konnten. Zum Glück kamen in diesem Moment gerade einige Mitarbeiter des Werkes vom Mittagessen zurück und dirigierten uns direkt vors Haus. Da kam mal wieder der unkomplizierte Bayer zum Vorschein!!!

Mit wahrscheinlich noch letzten Essensresten zwischen den Zähnen (wir waren ja zu früh dran) begrüssten uns 2 höhere Mitarbeiter des Werkes und begannen sofort mit der Führung. Was wir da bereits auf dem „Hof“ an BMW’s, die auf’s Zerstören warteten, sahen, trieb dem einen oder anderen beinahe die Tränen in die Augen. Da stand sein „Traumauto“ mit wahrscheinlich 0km auf dem Tacho und wartete auf’s „kaputt-machen“. Dies begann mit dem Auslösen der pyrotechnischen Einrichtungen, sprich den Airbag’s. Ein Mitarbeiter macht den ganzen Tag nichts anderes, als mittels elektronischer Zündung die Airbag’s zum platzen zu bringen (der braucht abends garantiert keine Spiele oder Filme mehr mit Knall-Bumm-Effekten!). Die zweite Besichtigungsstation war das Demontieren der weiter verwertbaren Einzelteile wie Stossstangen, Türen, Motorhaben, Räder etc. Diese Teile werden teilweise an Grosshändler weiterverkauft (ohne Gewährleistung). Eine weitere Station war das „Trockenlegen“ der Fahrzeuge. Hier wurden sämtliche Flüssigkeiten mittels zum Teil selbst entwickelten Anlagen aus den Autos gesaugt oder gepumpt. Der Treibstoff wird an einer werkseigenen Tankstelle den Angestellten wieder zur Verfügung gestellt. Weiter ging’s zur „Schrottpresse“. Hier blutete einem endgültig das Herz – mussten wir uns doch anschauen, wie einem nicht sehr alten 3er erst das Herz, sprich Motor, aus dem Leib, sprich Karosserie, gerissen wurde und sein „Leib“ dann in der Schrottpresse unter Getöse zu einem handlichen, grösseren „Paket“ gepresst wurde – aua!! Daneben stand ein Z4, welchem einige Minuten später das gleiche Schicksal wiederfuhr.

Wer sich wie ich ein grosses „Zerstörungswerk“ vorgestellt hat, war wahrscheinlich etwas erstaunt über die kleinen Dimensionen dieses Recycling-Werkes. Es gab da nur insgesamt 3 mittelgrosse Hallen, in dem pro Jahr ca. 4‘000 BMW beinahe gemütlich von wenigen Mitarbeitern „zerlegt“ werden. Weit grösser erschien uns das dazugehörige Bürogebäude, in dem wir nach der Besichtigung noch einen kurzen Vortrag betreffend technischen Vorgaben der Industrie beim Recyceln und Entwickeln neuer Strategien zur Verbesserung der Öko-Bilanz hörten. Die von uns gefahrenen und zur Vernichtung anstehenden Fahrzeuge müssen in der EU „artgerecht“ entsorgt werden. Dazu hat BMW in Europa ca. 1‘700 „Recycler“ unter Vertrag, welche kostenlos den BMW verwerten müssen.

Nach diesen zum Teil sehr interessanten Informationen machten wir uns gute 2 Stunden später auf den Weg zum nächsten Programmpunkt, der neuen BMW-Welt. Es wundert wohl keinen Leser, wenn ich jetzt erklären muss, wie unsere Navi-Susi uns durch den Kakao steuerte. Ihre Stunden sind jetzt definitiv gezählt, das neue Navi schon beinahe bestellt!!!! Gott sei Dank hat uns Roger dann innert kürzester Zeit an den richtigen Ort geführt und wir konnten in dem fast leeren Parkhaus unter der BMW-Welt unsere Zettis in den kühlen Schatten stellen. Wer diesen neuen BMW-Bau noch nicht gesehen hat, hat wirklich etwas verpasst. Alleine die Architektur von aussen ist bemerkenswert. Und das elegante Innere dieses Riesengebäudes beeindruckt nicht weniger. Locker sind hier in stylischer Umgebung die neuesten Modelle von BMW ausgestellt. Nicht weniger attraktiv sind die verschiedenen Verpflegungsoasen, die wir dann auch benutzten und uns mit (vermeintlich alkoholfreiem) Bier etc. den Durst löschten und den kleinen Hunger stillten. Da es schon späterer Nachmittag war, mussten wir unser flanieren durch die „heiligen Hallen“ etwas verkürzen, wartete doch noch der Bayrische Grillabend auf uns. Also los, Richtung Hotel in Germering.

Germering? Oh je, unsere Susi. Also, lieber Roger, wo bitte geht’s lang? Nach anfänglich gutem Start verloren wir uns jedoch im regen Feierabendverkehr von München alle etwas aus den Augen, und schlussendlich musste beinahe jeder für sich alleine den Weg finden. Was auch mit mehr oder weniger Verspätung allen gelang. Auf jeden Fall reichte es jedem noch schnell unter die Dusche, bevor wir durch einen organisierten Taxidienst zum vorbestimmten Hotelrestaurant für den Grillabend gefahren wurden. Zwar hatten nicht alle das Glück, eine gemütliche Fahrt zu geniessen, war doch der eine Taxifahrer ein verhinderter Rennfahrer. Nur gut, dass der Magen zu diesem Zeitpunkt noch leer war! Und das blieb der eine oder andere auch mehr oder weniger. Der Grillabend musste wegen Gewittergefahr nach drinnen verlegt werden. Dadurch kamen die Köche ganz schön durcheinander und die Menge an Fleisch und Würsten reichte für die Anzahl hungriger Gäste bei weitem nicht aus. Also mussten sich einige von uns mit einer gebratenen Dorade (Fisch) und „kahlen“ Folienkartoffeln begnügen. Na ja..!! Dafür floss das Bier ziemlich üppig, das in Bayern ja schliesslich zu den Grundnahrungsmitteln gehört!!!!!! Das gemütliche Beisammen sein, das Diskutieren, die vielen Gespräche auch mit den deutschen Zetti-Kollegen hinterliessen schlussendlich einen positiven Eindruck dieses Abends, der spät durch den Rücktransport ins Hotel endete.

Auch Samstag morgen hiess es früh aus den Federn – um 08.45h war Besammlung vor dem Hotel. Von hier aus starteten wir in Gruppen zum Foto-Termin vor dem FIZ. Die Fahrt vom Hotel zum FIZ sollte ca. 25 min. dauern. Bei wiederum schönstem Wetter fuhren wir mit geöffnetem Verdeck ein kurzes Stück auf der Autobahn nach München. Der ortskundige Führer brachte uns auf kürzestem Weg zum Ziel, an dem sich die Zettis gemäss Plan nach Farbe geordnet auf dem Platz aufstellten. Was am Anfang recht einfach und schnell erledigt war, bis die Fotografin von ihrem Standort von einem Kran aus die Zettis einmal mehr nach vorn, dann wieder zurück, mehr nach links etc. dirigierte. Endlich war sie mit der Aufstellung zufrieden und schoss die Fotos. Einmal nur die Autos alleine, dann mit allen Teilnehmern, dann alle neben ihren Autos etc. Mittlerweilen war recht viel Zeit verstrichen und wir freuten uns auf die bevorstehende Ausfahrt. Plötzlich herrschte bei uns Schweizern eine kleine Unruhe und von Mund zu Mund sprach sich weiter, dass Markus und Kyrill vor verschlossenem Zetti stehen – und der Autoschlüssel im verschlossenen Kofferraum war.

Sch……Was lernt man daraus? Nie den Schlüssel im Kofferraum ablegen, wenn man etwas herausnimmt und schon gar nicht vorher schliessen! Zum Glück kam das BMW Servicemobil recht schnell und entpannte die zwei, sodass praktisch kein Zeitverlust entstand und wir in der letzten Gruppe zu unserer Rundfahrt starten konnten. Tja, Kyrill ist eben immer gut für Überraschungen – besonders in München.
Nun führte uns unser Führer in angenehmem Tempo in einem grosszügigen Bogen zuerst Richtung Starnbergersee, dann rund um den Ammersee. Durch wunderschöne, weite Wiesenlandschaften, hügeliges Gebiet, schmucke Bayrische Dörfer, dichte Waldstücke, manchmal mit Blick auf die näheren Bayrischen Alpen, dann wieder mit Blick auf den Ammersee – und das ganze bei Bilderbuchwetter! Zwischendurch trafen sich die gestarteten 3 Gruppen zu einem Lunch auf einem grossen Parkplatz, wo man den Hunger stillen konnte, und mit den in anderen Gruppen fahrenden Kollegen plaudern konnte. René und Tommi benutzten die Pause, um im nächst grösseren Ort voll zu tanken, da dies am morgen früh nicht geschehen war! (Was lernt man daraus::?:) Leider haben sie keine telepatischen Fähigkeiten, konnten unsere Lust auf ein Eis nicht erkennen und kamen mit leeren Händen zurück (aber mit vollem Tank).
Weiter ging die Fahrt nach dem Lunch, der nächste Halt sollte Schloss Seefeld am Pilsensee sein. Mit etwas Verspätung und der Zunge am Gaumen klebend erreichten wir am späteren Nachmittag das letzte Etappenziel. Alle waren so durstig, dass sie sich gleich in den Biergarten im Schloss stürzten und Flüssiges bestellten. Zeit zu einer Schlossbesichtigung blieb keine mehr, die Weiterfahrt stand schon wieder kurz bevor. Das letzte Stück zurück zum Hotel beschlossen wir Schweizer selbst unter die Räder zu nehmen – unter Rogers Führung. Was auch bestens und auf schnellstem Weg klappte. So blieb uns an diesem Abend genügend Zeit, um uns frisch zu machen für den „Gala-Abend“.

Wiederum fuhren uns die Taxis zum anderen Hotelrestaurant, wo viele Gäste bereits an ihren Tischen sassen, plauderten und sich das Warten mit der Bayrischen Grundnahrung (lies: Bier) verkürzten. Pünktlich wurde der Abend mit einem Glas Sekt eröffnet. Auf einer grossen Leinwand  wurden Bilder, die der deutsche Zetti-Club während den 10 Jahren seines Bestehens aufgenommen hatte, gezeigt. Und endlich wurde das Buffet eröffnet. Diesmal durften wir Schweizer Gäste als erste ran und konnten das wirklich schöne und reichhaltige Angebot geniessen. Im weiteren Verlauf des Abends gab’s diverse Ansprachen, Dankesreden, Ehrungen etc. eben alles, was an einem Jubiläum ausgesprochen werden sollte. Die Freude über unsere als Dank für die Einladung überreichten Badetücher mit Zetti-Stickerei war gross, und die eine oder andere Bestellung bereits mitgegeben.
Grund zur Freude hatte zum Abschluss wieder unser Kyrill – er hatte nämlich beim Wettbewerb mit Fragen über das BMW-Wissen einen Preis gewonnen. Somit war das Missgeschick vom morgen wieder vergessen und der Tag gerettet! Auch unserem Präsi René wurde gedankt für sein Engagement – mit einem schönen BLUMENSTRAUSS. Ich sah mich schon auf der Rückfahrt mit einem BLUMENSTRAUSS zwischen den Beinen! Gott sei Dank konnte ich René davon überzeugen, dass unsere Rezeptionistin im Hotel sicher auch Freude an Blumen hat. Trotzdem – die Geste zählt, und das war schön. Spät nachts war dann noch Tanz angesagt, was unsere deutschen Kollegen rege nutzten. Ich hingegen fühlte mich beinahe wie das Huhn auf der Stange, dem die Augen von unten nach oben zuklappen…Also fuhren wir kurz nach Mitternacht zurück ins Hotel, fielen in unsere Betten und schnarch…..

Gut ausgeruht trafen wir uns am Sonntag morgen um 09.30h zum gemütlichen Bayrischen Frühstück. Ein sehr reichhaltiges Buffet mit Unmengen von Weisswürsten, Brezeln, Brötchen, Wurst, Käse, Butter, Marmelade, frischen Früchten etc. war aufgetischt. Nun konnten wir wieder nach Herzenslust zuschlagen, zumal wir wussten, dass das Mittagessen ausfallen wird wegen unserer Heimfahrt! Also, ran an den Speck…

Um 11.00h war die gemeinsame Verabschiedung auf dem Hotelparkplatz. Auch hier wurde wiederum der tolle Anlass verdankt und uns Schweizer Gästen versprochen, dass sie, auf unsere Einladung hin, nächstes Jahr bei unserem Jubiläum dabei sein werden.
Das absolute Highlight dieses Morgens bot unsere liebe Irène. Nur schade, dass niemand gefilmt hat, wie sie zur Verabschiedung den OK-Präsident des Anlasses förmlich ansprang und ihn beinahe ins Wanken brachte mit ihrer Umarmung! Dem lieben Pesche wurde wohl ganz anders bei diesem Anblick – er war sich gar nicht bewusst, dass seine Frau so überaus spontan sein kann! Irène, nun weisst du wenigstens, womit du deinen Mann gelegentlich überraschen kannst!
Die Heimfahrt unter der Führung von Pesche wurde dann nochmals zu einer wunderschönen Fahrt durch das Bayrische Voralpenland und Allgäu. Bei geöffnetem Verdeck und schönstem Sommerwetter genossen wir die hervorragenden Strassen durch die wunderschöne Landschaft. Ein kurzer Halt ermöglichte uns dann noch in einer Gartenwirtschaft den Verzehr von Apfelküchlein mit Vanilleeis, oder herzhaftem Bauernbrettel etc.. 

Leider viel zu schnell waren diese lang erwarteten 3 Tage wieder vorbei. Es war ein gelungener Anlass, bei dem wir wieder gute Gespräche, gutes Essen, gute Fahrten, gute Gegenden und nicht zuletzt gute Menschen kennengelernt haben und wiederum viiieeel Spass hatten.

Ein herzliches Danke an alle, die dies ermöglicht haben!
Liebe Grüsse und bis zum nächsten Mal
F.M.