Bavariatour

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Bayrisch gut

Freitag, 15.6.
Wie vom Wetterbericht angekündigt, regnet es am frühen Freitagmorgen. Mist…!
Doch bereits in Zürich ist der Himmel nur noch grau in grau und es ist trocken.
Pünktlich um 09.30h starten wir von Wädenswil aus unsere 3-tätige Tour, die uns durch Bayern und Österreich führen wird. Unser nächster Halt ist in Eschen, wo die letzten Teilnehmer dazustossen. Da das Wetter hier sonnig und warm ist, beschliessen wir, unterwegs zu picknicken. Mit offenem Verdeck starten wir in Richtung Feldkirch. Unser Weg führt uns das erste Stück auf der uns bereits gut bekannten Strasse bis ausserhalb Feldkirch. Dort nehmen wir jedoch nicht die Autobahn, sondern biegen auf der Nebenstrasse in Richtung Satteins – Thüringerberg ab. Eine wunderbare Strasse mit wenig Verkehr führt uns durch das grosse Walsertal, durch hügelige, waldige Landschaft mit kleineren schmucken Dörfern. Immer weiter führt uns die Strecke in den Bregenzer Wald. Und wäre da nicht längere Zeit ein Laster mit grossen Steinen vor uns dahingetuckert, hätten wir beinahe das Gefühl gehabt, alleine unterwegs zu sein. Nein, halt, nicht ganz. Im Gegenverkehr kreuzen wir in regelmässigen Abständen immer wieder Oldtimer auf ihrer eigenen Tour. Ein tolles Bild!! Immer weiter führt uns die Strecke in Richtung Hochtannberg-Pass, eine wunderbare, leider durch eine Baustelle etwas eingeschränkte Fahrt. Oben angekommen suchen wir uns einen Platz zum picknicken. Es ist hier ziemlich kühl, wir befinden uns schliesslich auf 1679 MüM.

Leider hat es in der Nähe kein geöffnetes Restaurant, also fahren wir, kaum haben wir den letzten Bissen geschluckt, weiter. Und siehe da, 3 km weiter strahlt uns die schönste Sonnenterrasse entgegen. Also wieder Blinker raus und nichts wie los auf die gemütliche Terrasse zu Café und Kuchen. Wir hätten wohl noch länger geplaudert, wäre da nicht unser Präsi, der den Zeitplan nie ganz ausser Acht lässt.

Also, frisch gestärkt, aufgewärmt und prall gefüllt machen wir uns auf die Weiterfahrt, die uns nun über Warth in das uns bekannte Lechtal hinabführt. Obwohl wir diese Strecke ja bereits kennen, ist es immer wieder schön in dieser Gegend – vor allem bei diesem schönen Wetter. Bis nach Reutte hinab führt uns unser Weg, dann zweigen wir in Richtung Ammergauer Alpen, genauer am Plansee entlang über den Ammersattel. Richtig, den kennen wir alle noch vom letzten Jahr, als wir hier im BMW-Hotel übernachtet haben. Doch dieses lassen wir es links liegen und fahren zügig weiter in Richtung Ettal – Garmisch-Partenkirchen. Ups, und hier kommt’s nun doch – das Gewitter. Also schnell die Dächer hochgeklappt und weiter in Richtung Mittenwald. Kurz vorher zweigen wir links weg nach Krün/Wallgau. Von hier ist es jetzt nicht mehr weit bis zur Mautstelle am Vorderriss. Richtig, der Kandidat hat 100 Punkte – auch das kennen wir vom letzten Jahr. Nun, da René und ich die Organisation der Bayerntour kurzfristig von René B. übernommen haben, geht’s eben dahin, wo es uns am besten gefällt! Also, etwaige Beanstandungen bitte an unsere Adresse richten!!! Wie auch letztes Jahr, geht ein breites Grinsen über das Gesicht des Mautaufsehers – so viele Zettis, die BEZAHLEN müssen! Doch was soll’s, die Sonne scheint bereits wieder, unsere Dächer sind wieder geöffnet und die Gegend ist wunderbar! Beinahe pünktlich (knappe 10 Min. verspätet gegenüber Renés Zeitplan) kommen wir am Hotel Jäger vom Fall an. Unsere Zimmer sind schnell bezogen und das Bier wartet bereits! Nahtlos geht’s über ins Nachtessen, das in Buffetform bereitsteht, an dem sich jeder selbst bedienen kann. Schnell vergeht die Zeit mit essen, plaudern, trinken, wieder essen…… Einige verschieben sich gegen 22.30h in Richtung Zimmer, andere in Richtung Fussballkasten, nochmals andere in Richtung Hotelbar.   ………

Samstag, 16.6.
Ein feines Frühstücksbuffet erwartet uns. Obwohl es für einige unter uns sehr spät (oder früh) geworden ist, erscheinen (fast) alle pünktlich zum „zmörgele“. Zwar haben nicht alle wieder ihre normale Stimme, sondern nur ein krächzen und müssen als erstes einen halben Liter Cola hinunterspülen, doch am Start um 09.30h sind alle Nachwehen des gestrigen Abends abgeklungen. Heute führt uns die Route dem Silvenstein-Stausee entlang in Richtung Achensee nach Wattens bei Innsbruck. Obwohl es hier bedeutend mehr Verkehr hat als am Vortag, gelingt es uns, in geschlossener Kolonne durch das Achental zu „cruisen“. Bei schönstem Sonnenschein fahren wir natürlich mit offenem Verdeck, damit wir die herrliche Bergwelt und darin eingebettet den Achensee in vollen Zügen geniessen können. René B. hat in Wattens einen Besuch bei Swarovski-Kristallwelt organisiert, was uns Damen natürlich sehr willkommen ist!!!!! Zwar gefällt nicht allen die gewöhnungs- oder verständnisbedürftige Kunstwelt, doch die Gelegenheit zum Einkauf von diversem Schmuck/geschliffenem Kristall entschädigt! 
Mit etwas leichteren Geldbeuteln machen wir uns 2 Stunden später auf die Weiterfahrt. Diese führt uns zuerst ein Stück auf der Autobahn in Richtung Innsbruck (um Zeit zu gewinnen). Nördlich von Innsbruck in Zirl geht es zurück auf die Landstrasse Richtung Axamer Lizum/Kühtaipass. Bereits seit langem hofft René auf freie Bahn den Kühtaipass hinauf, und siehe da, mit kleinen Unterbrüchen (hier oben stehen die Kühe und Pferde nicht immer am richtigen Ort) kann er seiner heimlichen Rennfahrerleidenschaft nachgehen und die Strasse hinaufbrettern (was mir wieder 2-tägigen Muskelkater im rechten Handgelenk beschert – man muss sich ja irgendwo festhalten in den Kurven!). Oben angekommen hat sich leider die Sonne hinter dicken Gewitterwolken versteckt und es beginnt zu regnen. Glücklicherweise entpuppt sich das einzige geöffnete Lokal als Glückstreffer. Hier werden nun die hungrigen Bäche gefüllt mit Wienerschnitzel und Pommes, Apfelstrudel mit Vanillesauce oder Kaiserschmarren und Apfelmus. Mmmmm – lecker!

Etwas länger als geplant bleiben wir in dem gemütlichen Lokal sitzen, denn die Sonne will nicht mehr so recht hinter dem Gewölk hervorkommen. So bleiben die Verdecke bei unserer Weiterfahrt nun geschlossen. Um die verlorene Zeit wieder etwas gut zu machen und weil mir persönlich dieser Weg besser gefällt, fahren wir nicht in Richtung Oetztal, sondern in Richtung Haiming auf direktem und steilen Weg ins Inntal hinunter. Der Blick, den man von hier oben geniesst, ist einmalig. Die Strasse leider nicht so sehr, die hat seit unserer letzten Fahrt stark gelitten, und so können wir nur langsam fahren, damit uns die Räder nicht davonfliegen. Zum Glück sind es nur wenige Kilometer, bis wir wieder bessern Asphalt spüren im Inntal. Da fahren wir wieder ein Stück Autobahn zurück Richtung Innsbruck, damit wir uns bei der Verzweigung Telfs nicht mit 13 Zettis durch den Ort kämpfen müssen, sondern umfahren können. Telfs – richtig, auch diesen Ort kennen wir von unserer letztjährigen Fahrt nach Seefeld. Wie gehabt, schrauben wir uns hier in zügigem Tempo in die Höhe auf die Leutascher Ebene. Leider nieselt es immer noch, so dass wir dieses wunderschöne Hochplateau nicht von seiner schönsten Seite zu sehen bekommen. Es könnte ja aber noch schlimmer sein, also was soll’s, dafür haben wir heute keinen Sonnenbrand, nicht wahr Oliver! Gemächlich fahren wir nun durch die Leutascher Ebene in Richtung Mittenwald. Hier biegen wir wieder links weg in Richtung Garmisch. Dann rechts weg nach Krün/Wallgau und the same procedure as ….yesterday!

Zurück im Hotel gibt’s wiederum zuerst ein Bierchen. Von den ganz wetterfesten auf der gedeckten Terrasse bei kühler Witterung, bei den anderen im vorbereiteten Speisesaal. Heute gibt’s wieder Buffet, diesmal mit Grillfleisch und Folienkartoffeln mit verschiedenen Saucen und Salaten. Nicht mehr ganz so lange wie am Vorabend wird geschlemmert und geplaudert, und einige von uns erfahren sehr Interessantes und Amüsantes sowie Unglaubliches über die Japaner, zum Besten gegeben von Eugen und Monika, die sich aus beruflichen Gründen oft in Japan aufhalten. So kann man in Bayern lernen, wie die Japaner wirklich sind!

Sonntag, 17.6.
Früh morgens ist der Himmel grau und trüb. Doch bereits beim zmörgele scheint die Sonne vom stahlblauen Himmel. Tja, wenn Engel reisen….
Ohne ersichtlichen Kater oder andere Wehwehchen geniessen wir das reichhaltige Frühstückbuffet, denn wir haben eine weite Heimreise vor uns. Wiederum pünktlich um 09.30h starten wir in Richtung Lenggries. Unser Weg führt uns um den Walchensee, wiederum auf einer Mautstrasse. Übrigens ist der Walchensee Bayerns sauberster Badesee mit Trinkwasserqualität! Schön, wie dieser See in die liebliche Bergwelt eingebettet ist. Am Ende des Walchensees begegnen wir einigen Porsches, die wie wir das herrliche Wetter für eine Ausfahrt benützen. Unsere Route führt uns weiter in die Bayrische Ebene an den Kochelsee, über eine kurvige Strecke, die wohl weislich auf 60 km/h begrenzt ist. Da es uns auf dieser Strecke getrennt hat, halten wir zum besammeln in Kochel auf einem Hotelparkplatz. Hier ist es so urbayrisch gemütlich, dass wir eine kleine „Brotzeit“ mit Weisswürsteln einlegen und uns von den Kellnern für unsere schönen, natürlich bayrischen Fahrzeuge bewundern lassen. Die rasanten Porschefahrer, die vorbeidonnern, entlocken uns nur ein verächtliches Schniefen…!!! Wiederum ist es unser Präsi, der uns zur Weiterfahrt, die ja noch lange dauert, antreibt. Die Tour führt uns ein Stück zurück in Richtung Garmisch. Dann aber rechts weg Lermoos zu und damit an der linken Seite der Zugpitze vorbei. Wunderschön auch hier die Landschaft, fast ein bisschen unwirklich die Wälder und saftigen grünen Wiesen mit den vielen Blumen. An Lermoos vorbei in Richtung Reutte, wiederum ein Stück das untere Lechtal hinauf, dann aber scharf rechts in Richtung Oberjoch. Und hier pieks wiederum den versteckten Rennfahrer! In höllischem (wenigstens für mich als Beifahrerin) Tempo rast mein lieber Gatte den Pass hinauf, dicht gefolgt von einem Töff, nein sorry, von Oliver im 2. Gang und dahinter Olivier. Oben angekommen, müssen wir auf den Rest unserer Truppe warten. Auf unsere Nachfrage hin, in welchem Gang sich der M-roadster hinaufgequält(!) hat, nämlich im 2., ertönt es von weiter hinten von Olivier … im 5.!!!!! Ihr seht, es war rasant aber lustig! Den Pass runter geht’s dann wieder gemächlicher durch das heimelige Tannheimertal. Nach unseren letztjährigen Erfahrungen wissen wir, dass es hier nicht einfach ist, ein Restaurant zu erwischen, das so viele Personen auf einmal bedienen kann. Aber wir haben Glück. Nach anfänglicher Skepsis erweist sich unsere Wahl als gut. Ob Kuchen, Eisbecher, strammer Max, Würstchen oder Speckteller, es war für jeden etwas dabei. Und jetzt, wo unser Präsi für einmal die Ruhe selbst ist und nicht den „Säulitreiber“ spielt, spürt Gabriela den Drang zur Weiterfahrt. Also auf in Richtung Bodensee. Ab hier übergeben wir die Fahrzeugspitze an Eugen und Monika, da wir den Anblick von so vielen Zettis auf der Strasse von weiter hinten auch noch ein bisschen geniessen wollen. Es erweist sich, dass Eugen sich bestens auskennt im Allgäu. Ab hier kann ich nämlich nicht mehr so genau aufzeichnen, wo wir überall kreuz und quer über die Hügel gefahren sind. Auf jeden Fall nicht auf direktem Weg nach Dornbirn, sondern eben noch über diesen Höhenzug (Riedbergpass?) und über jeden Übergang (Hittisau/Bödele?). Auf jeden Fall sehr schön. Vor der Verabschiedung hoch über Dornbirn am Bodensee haben wir nochmals kurz Halt gemacht und uns eine letzte Stärkung gegönnt. Von da weg ist jeder individuell nach Hause gefahren, wo er hoffentlich gut und unbeschadet angekommen ist.

Ich freue mich nun auf das kommende Wochenende im Engadin. Bis dahin
F.M.