Schlusshöck 2024
Stochern im Nebel
Was ergibt ein voller Benzintank, ein leerer Kofferraum, ein modischer Fisch, eine Prise Sonne, viel Nebel, gut zwei Dutzend BMW Z Roadster (und Coupes) sowie ein erfahrener «Touren-Koch»?
Richtig! Das Rezept für einen erfolgreichen und perfekten Saison-Eintopf namens «Schlusshöck 2024».
Heute ist bereits wieder die letzte Ausfahrt der Saison angesagt. Irgendwie war der Sommer dieses Jahr doch sehr kurz, es fühlt sich zumindest so an.
Wir fahren heute in der Früh mit einem vollen Benzintank und einem leeren Kofferraum in Richtung Aarau, der Treffpunkt ist der Parkplatz P1 beim Fashion Fish Outlet in Schönenwerd. Das Outlet steht auf dem ehemaligen Industriegelände der Bally Schuhfabrik und beinhaltet heute 45 Outlet-Shops von bekannten Top Brands und It-Labels, hauptsächlich aus der Modewelt.
Wir haben hier rund 2 Stunden Zeit für ein «Power-Shopping», welche die MeisterInnen ihres Fachs gekonnt nutzen. Der eine oder andere Kofferraum ist nach diesen beiden Stunden nicht mehr so leer wie bei der Ankunft. Ist auch richtig, es geht gegen den Winter zu und da sollte bei unseren Hecktrieblern schon ein bisschen Last auf der Hinterachse liegen.
Um 12 Uhr treffen wir uns wieder auf dem Parkplatz und Bert gibt uns die Instruktionen und Routenbeschreibung für die erste Tour in Richtung Lotzwil zum Landgasthof Bad Gutenburg. Ein kritischer Blick zum Himmel…. Grau, aber trocken und die Wagemutigsten öffnen ihre Verdecke. Wir starten die Motoren, fädeln uns aus dem Parkplatz aus und fahren in Richtung Trimbach und anschliessend auf den Hauenstein. Doch auch dort, kein Lichtblick… aber ein Lichtblitz? Da steht auf der Abfahrt in Richtung Läufelfingen doch tatsächlich ein grün getarnter Blitzer am Strassenrand. Dieser ist heute jedoch arbeitslos, wir zuckeln alle mit knapp 50 km/h am Kasten vorbei und stochern weiter im Nebel.
In Läufelfingen biegen wir dann scharf nach links ab und fahren in Richtung Eptingen. Und siehe da… wir schaffen es tatsächlich über die Nebelgrenze und können für knapp 10 Minuten die Sonne geniessen (zumindest diejenigen, welche ihr Dach geöffnet haben).
In Eptingen beim Vorbeifahren kurz einen Blick auf die Mineralquelle geworfen und weiter geht es über den nächsten Hügelzug nach Waldenburg. Der Nebel hat uns wieder gefunden, wir verlassen den Kanton Basel-Land und steuern Balsthal an, wo uns die Ruine Schloss Neu-Falkenstein aus dem Nebel heraus grüsst. Nach Niederbipp kreuzen wir die Autobahn A1 (auf der Spur in Richtung Zürich der gewohnte Stau), noch kurz Langenthal seitlich gestreift und schon sind wir beim Zwischenhalt im Landgasthof Bad Gutenburg angelangt.
Ein riesiger Parkplatz und ein noch grösserer Saal stehen für uns bereit. Nachdem die Getränke bestellt sind, sehen wir noch ganz kurz ein Körbchen mit Nussgipfeln die Runde machen… doch was ist das? Die Mägen müssen wirklich geknurrt haben, nach den ersten zwei Tischen ist das Körbchen leer (oder waren die Nussgipfel eine Fata Morgana?).
So, genug Pause gemacht, es geht mit dem zweiten Teil der Tour weiter. Wir fahren in Richtung Emmental via Willisau und deren bekanntestes Kulinarikgut war dort nicht zu übersehen. Genau, dies waren keine Doughnut’s am Strassenrand in Willisau, sondern Willisauer Ringli!
In Malters biegen wir scharf nach rechts in Richtung Schwarzenberg ab. Der Nebel wird immer dichter, je höher wir uns die Strasse hinaufschrauben. Es wird langsam auch ein bisschen kühl, also Sitz- und Lenkradheizung an, die Mütze noch ein bisschen fester runtergezogen und schon sind wir auf der Passhöhe. Leider sieht man auch hier nichts und wir schrauben uns auf der anderen Seite wieder runter ins Tal in Richtung Kriens. Auf der Abfahrt kommt uns auf der engen Strasse ein Postauto entgegen und nach dem ersten Dutzend Zetties wird es dem Postauto-Chauffeur doch zu bunt (oder eng?) und er lässt sein (Nebel)Horn ertönen.
«Tü – ta – to ds’Post-au – to»
Bald ist’s geschafft, noch durch die Rushhour von Kriens (waren denn heute alle Luzerner shoppen?), ein kurzes Stück Autobahn und schon sind wir am schönen Vierwaldstättersee in der Glasi Hergiswil angekommen. Hier hat vor 25 Jahren alles begonnen!
Nach dem Apero dürfen wir im Glasi-Restaurant Adler ein hervorragendes Menu geniessen und den Saisonabschluss zelebrieren.
Und… waren alle Zutaten des Rezepts vorhanden?
• Voller Benzintank: Ja (wobei, jetzt nicht mehr so voll)
• Leerer Kofferraum: Ja (aber nicht mehr so leer)
• Modischer Fisch: Ja (Fashion Fish)
• Eine Prise Sonne: Ja
• Viel Nebel: Ja, mehr als genug
• 2 Dutzend Zetties: Ja
• Erfahrener Tourenkoch: Ja, BERT (danke schön!!!)
Vielen Dank für die schöne Tour und Organisation, es war wie immer kurzweilig, spannend und ein Genuss.
A.H. und B.B.
