Französischer Jura
Vive la France
Pünktlich um 10 Uhr starten in Lyssach die Motoren – 21 Zettis und beinahe doppelt so viele gutgelaunte Piloten und Passagiere sind bereit für Fronkreisch!
Um etwas Land zu gewinnen, fahren wir den ersten Teil der Strecke auf der Autobahn, bis wir nach dem Murtensee im Château Salavaux eine Kaffeepause einlegen. Très beau!
Weiter geht’s über Estavayer und Yverdon «hinten raus» via den Col de la Croix Richtung Grenze.
Das Wetter ist nicht so ganz perfekt an diesem Samstag, aber dass man ein Picknick unbedingt an der Sonne auf einem Bänkli am See zu essen hat, steht nirgends geschrieben.
Nach dem Mittagshalt am Lac Saint-Point in Malbuisson geht es weiter über kleine aber feine Strassen Richtung Bresse.
Ab und zu schnurgerade Strecken zum Ziehen, dann wieder ein Pässli mit Kurven, genial!
Mit mittlerweile offenen Verdecken erreichen wir das «Sapin bleu», unsere Unterkunft in Sagy, am späten Nachmittag pünktlich zum Apéro Riche. Und das Wort Riche meine ich auch so!
Immer neue Platten kamen aus Stellas Küche, formidable!
Sämtliche aufgetischten Weine waren inbegriffen, ebenfalls beim Abendessen, ich habe die leeren Flaschen nicht gezählt…
Irgendwann gingen dann auch die letzten ins Bett, oder auch nicht…
Begrüssung beim Frühstück ab 9 Uhr: seid ihr grad sitzen geblieben?!
Noch ein paar Worte zum «Sapin bleu»: Stella und ihr Mann Marino haben den Bauernhof mit den Stallungen gekauft, um für sich nach der Pensionierung etwas Ruhe zu finden.
Die Idee, so viele Zimmer anzubieten, kam erst auf Nachfrage der vielen Freunde auf, die nach den Besuchen dort übernachten wollten. Nach und nach wurden die Ställe und alten Räume umgebaut.
Es gibt nun halt Zimmer mit Fenster, oder auch nicht, mit separatem WC, oder auch nicht, wörtlich übersetzt heisst «Gite» Hütte, und nicht Hotel.
Aber es war alles sauber und liebevoll eingerichtet, und das ist das wichtigste.
Im Januar 2017 ist Marino leider verstorben und seither managt Stella den Weiterausbau alleine.
Der Nachhauseweg am Sonntag führte ebenfalls auf kleinen Landstrassen an unzähligen türkisfarbenen Seen vorbei, durch kleine Weiler und durch Wälder.
Kurz nach dem Start fuhren wir an der Rennstrecke von Bresse vorbei.
Am Vorabend hat uns Urs erzählt, dass Michael Schumacher seinerzeit jeweils das Sapin bleu für sich und seine Entourage gemietet hatte, wenn er mit seinem Sohn auf dem Circuit de Bresse trainiert hatte. Er war immer angetan von der Ruhe und Abgeschiedenheit des Sapin bleu und konnte wunderbar herunterfahren.
Das späte Mittagessen am Lac de Joux gab nochmals Gelegenheit, miteinander zu plaudern oder sogar angeregt zu diskutieren, bevor man sich voneinander verabschiedete.
Fazit des Wochenendes im Burgund:
Eine Wohltat, beinahe Feriengefühle, ein krasser Gegensatz zum verdichteten Bauen in der Schweiz,
ursprüngliche Dörfer, ausgiebiges Essen und Trinken, vive la France!
Ein herzliches Merci an Urs und Annelise für Idee und Organisation, und Bert und Elsbeth für die Unterstützung.
S.R.