Silvretta / Rolls-Royce

Jegliche Wetter-Varianten vorgefunden

Mit 28 Fahrzeugen in zwei Gruppen starten wir bei schönem, frühherbstlichem Wetter ab dem Seedamm bei Pfäffikon zu unserem Wochenende mit Ziel im Paznauntal. Die Temperatur ist noch recht kühl, sodass die meisten die erste Etappe mit geschlossenem Verdeck fahren. Auf dem Flüela-Pass liegt bereits eine dünne Schneeschicht und obwohl die Sonne scheint ist es für die Jahreszeit recht kalt. In zügigem Tempo fahren wir durch die herrliche Bündner Bergwelt, wunderschön die bereits beginnende herbstliche Verfärbung der Bäume und Sträucher. In Susch biegen wir links ab und cruizen dem Inn entlang das Unterengadin hinab, vorbei an den schönen, reich mit Blumen geschmückten und zum Teil schön bemalten Engadiner Häuser. In Guarda, einem der bekanntesten und schönsten Dörfchen, machen wir unseren Mittagshalt im Rest. Piz Buin. Hier geniessen wir erst mal die wärmenden Sonnenstrahlen, die herrliche Aussicht über das Tal und natürlich ein feines Mittagessen. Damit die vollen Bäuche nicht beim Autofahren stören, machen wir nach dem Essen noch eine kleine Besichtigung durch das wohl „weltbekannte Schellenursli-Dorf“. Hier könnte man sich noch stundenlang verweilen, doch müssen wir weiterfahren, die Strecke ist noch lang. Immer talabwärts fahren wir der österreichischen Grenze entgegen in Richtung Landeck. Unterwegs kurz einmal aufgetankt, auch unsere Zettis haben zwischendurch Durst, und weiter geht’s dann wieder in Hochalpines Gebiet das Paznauntal hinauf. Vorbei an Ischgl, wo im Winter Scheia-Weia herrscht und in dieser Zeit „tote Hose“ ist, weiter durch Galtür, wo vor Jahren eine gigantische Lawine niedergegangen ist. Von hier aus führt eine Mautstrasse auf die Bielerhöhe, unserem heutigen Ziel. Vor der Mautstation in Wirl sammeln sich alle 28 Fahrzeuge, damit sie in einer Kolonne hinauf fahren können. Immer wieder ein super Bild, unsere Zetti-Kette in der kurvigen Bergkulisse zu sehen. Schnell erreichen wir unser heutiges Ziel, den Gasthof Piz Buin. Hier beziehen wir unsere Zimmer, treffen uns zum gemütlichen zusammensitzen oder machen eine kleine Wanderung um den Stausee herum. Beim anschliessenden Abendessen lassen wir unseren Tag nochmals Revue passieren bei üblichem lautstarkem Gerede, das spät abends im Wintergarten mit grossem Gelächter und ausgelassener Stimmung noch fortgesetzt wird.

Am nächsten Morgen hat sich das Wetter leider verschlechtert – es regnet, vermischt mit einigen Schneeflocken und in der Wiese liegt ein Hauch Schnee. Frühzeitig treffen wir uns am feinen Frühstücksbuffet, unsere Weiterfahrt ist um 08.30 geplant. Pünktlich fahren wir in zwei Gruppen die Silvretta Hochalpenstrasse hinunter, leider bei Nieselregen und zum Teil wolkenverhangenen Berggipfeln. Beeindruckende 34 Kurven hinunter führt uns die Strasse durch das Montafon in Richtung Bludenz. Unten im Tal hat der Regen aufgehört und die Sonne versucht sich hinter den Wolken hervor zu drücken. Unsere heutige Fahrt führt uns weiter durch das grosse Walsertal bis hinauf zum Faschina-Joch. Hier machen wir eine kleine Pause und genehmigen uns einen Kaffee. Auch hier ist es recht kalt, und trotzdem zieht ein Gewitter auf, das uns bei der Weiterfahrt mit Graupel und leichtem Hagel überrascht. Schnell ist die Strasse mit Hagelkörnern und Graupel weiss, und wir „rutschen“ im Schneckentempo die Pass-Strasse hinunter. Zum Glück hört es bald wieder auf, einige Kurven weiter unten drückt die Sonne wieder durch die Wolkendecke. Und je näher wir unserem Mittags-Ziel Dornbirn nähern, umso sonniger und wärmer wird’s. Und so können wir den kurzen Fussmarsch vom Parkhaus zum „roten Haus“ in Dornbirn in wärmendem Sonnenschein geniessen. Genossen haben wir dann auch unser feines Mittagessen in diesem geschichtsträchtigen Haus, das ich gerne zu einem anderen Zeitpunkt wieder einmal sehen möchte. Nach unserem üppigen Schmaus fahren wir das kurze Stück zum Rolls-Royce Museum. Ein weiterer Höhepunkt dieses Wochenendes ist die interessante Führung durch das grösste R.R.-Museums der Welt. Mit eindrücklichen Geschichten geschmückt bringen uns die Führer die Geschichte des R.R. näher, unterstützt natürlich von wunderbaren ausgestellten Rolls-Royce Autos der 1920-1930er Jahre (Phantom I,II und III). Viel zu schnell endet dieser Besuch und für uns ist hier Schluss. Wir verabschieden uns vom Rest der Gruppe und fahren wieder zurück ins Bündnerland. Die anderen Teilnehmer fahren noch durch das Appenzeller Land und verabschieden sich in Wattwil.

Für dieses tolle, perfekt organisierte und interessante Wochenende danke ich ganz herzlich den Organisatoren Wilfried und Claudia, sowie den Helfern Raymund und Gabriela.

F.M.