Zürich Oberland, Schloss Kyburg
Kurzer Abstecher ins Rittertum
Zuallererst möchte ich Eugen, Monika und Michael ganz herzlich danken für diesen perfekt organisierten supertollen Ausflug!
Von den ursprünglich angemeldeten 30 Fahrzeugen trafen sich am Sonntagmorgen um 09.00h 26 Zettis in Winkel zur heutigen Ausfahrt durchs Zürcher Oberland. Noch war einigermassen schönes Wetter, sodass wir mit geöffnetem Verdeck unsere heutige Fahrt starten konnten. Mit einem „idiotentauglichen“ Roadbook ausgestattet setzte sich unser Tross in 2 Gruppen zu je 13 Zettis in Bewegung. Die Fahrt führte uns in einem Strickmuster ähnlichen Zickzack-Kurs durch die wunderschöne Region um Winterthur. Durch bereits stark herbstlich gefärbte Wälder, noch saftig grüne Weiden, schmucke Riegelhaus-Dörfer mit schön gepflegten Gärten und über hügelige Anhöhen mit unzähligen Kurven war die Fahrt äusserst abwechslungsreich. Dazu hatte man immer wieder eine herrliche Sicht auf die Alpenkette, leider bereits leicht in einem Dunstschleier, der den kommenden Regen erahnen liess.
Auf Schloss Kyburg wurden wir von einem Historiker zu einer Führung erwartet. Mit amüsant ausgeschmückten Anekdoten brachte er uns das Leben als Adelsfamilie auf dem Schloss näher. Diverse Redensarten, die wir heute oft verwenden, hatten ihren Ursprung bereits im Mittelalter. So legte der Landvogt seinen Geldsäckel auf die hohe Kante, sprich auf den Dachhimmel seines Bettes, damit er vor Dieben geschützt war. Und im Krieg hoben die Ritter ihre Nasen in die Luft, ob sie von irgendwoher Lunte rochen und so wussten, wo mit Schusswaffen gekämpft wurde. Des Weiteren gaben die armen Leute bei ihrem Tod den Löffel ab an ihre nächsten Verwandten, denn Besteck war nur bei den reicheren Leuten Usus.
Mit diesen tollen Geschichten rund um das Leben in der Kyburg verging die Zeit wie im Flug. Im nahegelegenen Restaurant erwartete uns das Mittagessen, das ein weiteres Highlight dieses Ausflugs war. Wie immer war der Lärmpegel ohrenbetäubend, bis die Teller auf dem Tisch standen und jeder genüsslich sein Menu verdrückte. Mittlerweilen hatte es zu regnen begonnen und die Weiterfahrt wurde etwas durch die tief hängenden Wolken getrübt. Schade, denn die Fahrt kreuz und quer durch und über die hügelige Landschaft wäre noch schöner gewesen. Aber was soll’s, die gute Laune konnte nicht getrübt werden, was sich bei dem Zvieri-Halt auf dem Rosinli lautstark ausdrückte. Nur die feinen Süss-Speisen vermochten unsere lauten Mäuler etwas dämpfen.
Der letzte Teil unserer Ausfahrt führte uns wieder zurück nach Winkel, unserem Startpunkt am Morgen. Hier verabschiedeten wir uns und traten den individuellen Heimweg an.
Ein toller, abwechslungsreicher und lustiger Tag, der viel Organisation und Arbeit nötig gemacht hat – nochmals vielen Dank an die Organisatoren.
F.M.