Bündnerland

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GENUSS PUR!

Und zwar vom kleinen Zehen bis in die allerletzte Haarspitze. Herzlichen Dank für dieses mega-supertolle, perfekt organisierte Wochenende an die Organisatoren Bert und Elsbeth.

Der Wetterbericht war alles andere als vielversprechend für dieses erste Septemberwochenende. Schnee bis 1500m war angesagt. Zum Glück war dies dann am Freitag der Fall, denn am Samstag bei unserem Start in Klosters war der Himmel zwar bedeckt aber es war trocken und die Strassen allenfalls nass. Eine ansehnliche Kolonne mit über 20 Zettis schraubte sich durch die Kurven des Wolfgangpasses bis Davos, weiter Richtung Flüelapass. Knapp nach der Station Pischa trafen wir die ersten Schneereste in den Wiesen an. Auf der Passhöhe lag noch etwa 5 cm Schnee, doch die Strassen waren nur salznass und problemlos befahrbar. Hinunter nach Susch ging’s wie immer in flottem Tempo, es waren zum Glück nur wenige andere Automobilisten unterwegs. Im Unterengadin drückte sogar die Sonne leicht durch die milchige Wolkendecke. Ein kurzer Halt in Zernez (mit Gipfeliverpflegung für Nachzügler) und schon ging‘s weiter in zügigem Tempo in Richtung Ofenpass. Genau zum richtigen Zeitpunkt trafen wir beim Livigno-Tunnel ein, sodass wir ohne Wartezeit direkt durchfahren konnten. Schnurgerade führte uns dieser einspurige Tunnel ins Tal, wo bei unserer Tunnelausfahrt die Sonne schien. Schön, die überzuckerten Berggipfel, der blaue Himmel mit den weissen Wolkenfetzen. Entlang dem Livigno-Stausee führte uns die Strecke bis ins Dorf. Hier hatten wir knapp 2 Stunden zur Verfügung um unseren Drang nach Einkaufsbummel und italienischen Köstlichkeiten zu stillen. Was auch rege benutzt wurde. Die einen hatten Duftwässerchen erstanden, die anderen Granitschalen und wieder andere trugen „Pizzageschwängerte“ Bäuche auf die Weiterfahrt.

Leider hatte es in der Zwischenzeit zu regnen begonnen. Doch die Sicht blieb gut und die Fahrt über die Fuorcla di Livigno problemlos. Bald schon ging’s die letzten Kurven des Bernina hinunter bis nach Poschiavo. Hier hatte Bert einen grossen Parkplatz reserviert, wo unsere Zettis stehen bleiben konnten. Nach einem kurzen einchecken im Hotel trafen wir uns auf dem PP wieder. Nun bestiegen wir ein Postauto, das uns zu einem Überraschungsort bringen sollte. Da wir in Richtung Tirano fuhren, ahnte ich schon, dass es entweder in eine Obst- oder Weinregion ging. Bingo – wir durften das wunderschöne Weingut La Catta der Gebrüder Triacca besichtigen. Wer kennt ihn nicht, den Triaccawein in seiner bauchigen Flasche mit dem Bastmäntelchen. Den gibt’s in dieser Form natürlich nicht mehr. Heuer ist dieser Wein viel edler und kultivierter als vor 30 Jahren. Eine tolle Führung durch das Weingut und eine kleine Weinkunde wurde uns von einem entfernt Verwandten von Bert gehalten. Anschliessend an die informative Führung genossen wir in einem wunderschönen Saal des ehemaligen Klosters La Catta eine geniale Weinprobe mit Brot, Trockenfleisch, Käse und den verschiedenen Triacca-Weinen. Wen wundert’s, dass die Stimmung bombastisch war?! Viel zu schnell war die Zeit vergangen und das Postauto war wieder bereit zur Rückfahrt. Lustiger Stimmung (!) trafen sich die Zettler zum Abendessen wieder im Hotel. Noch ein Highlight. – was uns da serviert wurde war einfach wunderbar. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass in dem kleinen, verschlafenen Poschiavo solche Meisterköche am Werk sind. So legten wir uns diese Nacht mit prallvollen Bäuchen ins Bett und schliefen trotzdem wunderbar – dem Wein sei Dank!

Sonntagmorgen und… juhui – prachtvolles Herbstwetter mit stahlblauem Himmel, weissen Bergspitzen und strahlendem und warmem Sonnenschein. Mit der Bernina-Bahn fuhren wir via Alp Grüm bis Bernina-Hospiz. Die herrliche Fahrt durch die schöne Landschaft genossen wohl alle, es wurde rege fotografiert und gefilmt. Etwas kühl war es zu anfangs auf dem Berninapass, doch die Sonne schien und während unserer Wanderung zurück auf die Alp Grüm war es genau die richtige Temperatur. Wunderschön die hochalpine Landschaft mit der reinen Luft und der guten Fernsicht – auf der einen Seite ins Engadin – auf der anderen Seite ins Puschlav. Gut gelaunt und mit viel Genuss nahmen wir die leichte Wanderung unter die Füsse bis zum Hotel Belvedere über der Alp Grüm. Und hier die nächste Überraschung. Bert hatte ein wunderbares Mittagessen in einem herrlichen alpinen Raum organisiert. Ein Lobgesang auf den Koch, der uns hier weit oben dieses wunderbare Essen zubereitet hat. Angefangen mit einem knackig frischem bunten Salat, einem zarten Schweinsbraten mit herrlichem Bündner Bramata und der feinen Crème brulé zum Schluss. Auch hier verging die Zeit viel zu schnell und der Bernina-Express wartete bereits, um uns zurück nach Poschiavo zu „gondeln“.

Die nächste Etappe brachte uns mit unseren Zettis mit offenem Verdeck über den Berninapass, Pontresina, St. Moritz nach Silvaplana-Surlej. Welch herrliche Region – nicht zu Unrecht schwärmen alle Alpinisten der Welt davon. Nochmal ein Halt bei der Corvatschbahn im Hotel Süsom auf der Terrasse. Hier genossen wir einen Café und ein Stück Nusstorte oder Fruchtkuchen – welch ein „verfressenes“ Wochenende – die nächsten Tage stelle ich meine Waage in die hinterste Ecke!

Die letzte Etappe führte uns über den Julierpass zurück bis Thusis, wo die Verabschiedung war und jeder individuell nach Hause fuhr.  Dieses Wochenende hätte noch lange dauern können, viel zu schnell war es vorbei.

Nochmals herzlichen Dank für die grosse und perfekte Arbeit  und … ich freue mich schon auf einen nächsten Ausflug!

F.M.