Dolomitentour

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Kurven, lachen, essen

Sonntag 1.7.
Bei schönstem Sommerwetter führte uns die Anfahrt über den Julier nach Silvaplana, Champfèr, St. Moritz, Pontresina, über den Berninapass nach Livigno. Hier machten wir einen kurzen Mittagshalt, inklusive Tankstopp. Weiter führte uns die Strecke nach Bormio, über das Stilfserjoch nach Spondigna, das Vinschgau hinunter bis Meran. Schliesslich auf der Schnellstrasse bis Bozen. Von hier aus weiter durch das enge Eggental bis zum Hotel Cristal in Obereggen. Auf der wunderschönen Dachterrasse mit dem herrlichen Rundblick auf den Latemar und die Bozener Ebene stiessen wir mit einem Glas Prosecco auf hoffentlich schöne Ferientage an. Nach dem ersten hervorragenden Nachtessen kippten wir leicht erschöpft in die Federn.

Montag, 2.7.
Heute ging’s zum Golf- Plauschturnier. Ausser Dominic schwangen heute wohl die meisten von uns zum ersten Mal einen Golfschläger durch die Luft. Bereits bei den ersten Versuchen beim Abschlag stellte sich heraus, dass die ganze Sache einfacher aussieht, als sie ist. Unser englischer Golflehrer versuchte mit einigen Tricks, uns die Technik etwas näher zu bringen – bei einigen funktionierte es, bei anderen ging’s so ziemlich in die Hosen ( ich gehörte zu letzteren). Aber es bereitete uns sehr viel Spass und dementsprechend lachten wir viel zu viel für die strenge Etikette, die auf einem Golfplatz herrscht. So musste unser armer Gentlemen-Golflehrer uns immer wieder zur Ruhe auffordern, was natürlich nur gerade die nächsten 3 Minuten befolgt wurde. Beim „Einlochen“ waren dann die meisten von uns etwas besser als beim Abschlag, wohl weil jeder schon mehrere Male Minigolf gespielt hat. Ein erster gelungener Tag wurde nach einem grossen Tankstopp mit Autowäsche und der kurzen schnellen Fahrt über den Lavazé auch heute mit einem feinen Nachtessen und anschliessendem gemütlichen Beisammensitzen abgeschlossen.

Dienstag, 3.7.
Die erste grosse Dolomiten-Rundtour führte uns vom Hotel aus in Richtung Karerpass – unter dem Rosengarten den Nigerpass hinab durch das Tierstal. Wieder hinauf nach Kastelruth (das von Kyrill kurzerhand in „Spatzelruth“ umgetauft wurde), mit kurzem Zwischenhalt im Hotel Panider Sattel. Weiter durch das Grödnertal hinauf zum Grödnerjoch, und hinunter nach Corvara. Hier genossen wir im Gartenrestaurant ein gutes Mittagessen, bevor es weiterging durch die Alta Badia in Richtung Passo Pordoi. Es ist jedes Mal wieder ein eindrückliches Erlebnis, unter diesen steilen Felswänden so nahe und so hoch durch die wunderschöne Gegend zu kurven. Der Heimweg führte uns durchs Fassatal mit dem Hauptort Canazei über den Costalungo Pass wieder zurück in Richtung Karersee und unserem Hotel in Obereggen. Auch heute genossen wir unsere sonnige Hotelterrasse, um uns auf ein weiteres gutes Nachtessen einzustimmen. Ich brauche den Lärmpegel wohl gar nicht erst erwähnen….. bin ich froh, kein anderer Hotelgast zu sein!

Mittwoch, 4.7.
Unsere geplante Wanderung führte uns mit einem einheimischen Bergführer vom Karersee aus durch ein Felslabyrinth unter dem Latemar alles auf einem Höhenweg zurück bis vors Hotel. Wir erfuhren viel über Fauna und Flora und den seit bereits 1890 bestehenden Tourismus in dieser Gegend. Obwohl es keine wirklich anstrengende Wanderung war, kam ich ganz schön ausser Puste und ins Schwitzen und war froh, als ich im Hotel meine durstige Kehle mit einer feinen Apfelschorle belohnen konnte. Kaum im Hotel angelangt, öffneten sich am Himmel die Tore, ein erfrischendes Gewitter prasselte für gut 10 Minuten hernieder. An diesem Abend stiessen noch Walti, Rita und Remo zu uns. Und jetzt ging die Post ab! Waren wir bis jetzt eine lustige Truppe, so waren wir ab heute ein lärmender, grölender „Haufen“  – Remo war so richtig in Fahrt und musste seine 1000 Witze loswerden! Meine Backenmuskulatur hatte Dauermuskelkater!

Donnerstag, 5.7.
Die 2. Dolomiten-Rundtour führte uns heute in die Gegend rund um die Marmolada. Wieder durchs Fassatal mit Canazei hinauf zu den Felswänden, die heute nur noch zuoberst mit Gletscher bedeckt sind. Bis vor rund 20 Jahren konnte man hier das ganze Jahr durch Skifahren. Während dem 1. Weltkrieg war die Marmolada hart umkämpft von den Italienern und Österreichern. Die Italiener besetzten den Gipfel und erfroren im Winter – die Österreicher bohrten sich Gänge in den Gletscher und überwinterten so ohne grosse Verluste. Die Italiener fanden es jedoch heraus und sprengten im darauf folgenden Jahr die Gletschergänge. Noch lange Jahre danach fand man immer wieder Leichen, die vom sich zurückziehenden Gletscher freigegeben wurden. Von der Marmolada aus führte uns die Strecke weiter über den Falzarego Pass und Pocol auf den wunderschönen Passo di Giau. Leider war hier ein Gewitter durch und es war noch nass und kalt. So genehmigten wir uns in der Passhütte ein warmes Getränk zu unserem mitgebrachten Picnic. Bei der Weiterfahrt konnten wir bereits wieder unsere Verdecke öffnen und die restliche Fahrt war das Wetter wieder bestens. Einen letzten Halt legten wir auf dem Pellegrino Pass ein, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Eine lange Fahrt mit schönen Eindrücken und vielen Kurven fand auch an diesem Abend mit einem super Nachtessen und super Stimmung ein Ende.

Freitag, 6.7.
Bereits vor dem Morgenessen blitzte und donnerte es gewaltig. Leider starteten wir unsere Tour heute bei regnerischem Wetter. Wir fuhren in dichtem Nieselregen nach Bozen – direkt wieder hinauf auf den Ritten. Im Hotel Ansitz Kematen warteten wir bei einem Espresso auf die unterwegs verloren gegangenen Mitfahrer bevor wir uns Richtung Sarntal wieder nach Bozen hinabschlängelten. Gleich wieder hinauf nach Jenesien auf der Panoramastrasse in Richtung Vöran/Hafling. Immer wieder fuhren wir durch beinahe herbstlich anmutende Nebelschwaden, doch der Regen hatte aufgehört und die Sonne drückte durch. Wie schon das letzte Mal genossen wir auch heute beim Oberwirt in Vöran ein hervorragendes Mittagessen. Wie der Wetterbericht es voraussagte, konnten wir bei schönstem Sonnenschein unsere Weiterfahrt unter die Räder nehmen. Hinunter nach Meran – bei Lana auf der gegenüberliegenden Talseite wieder hinauf über den Gampenpass nach Fondo, weiter bis zum Mendolapass. Die Aussicht auf den Rosengarten und den Latemar, den man von hier oben hatte war überwältigend! Gut, dass ich nicht fahren musste, denn die Strasse hinunter war einst eine Rennstrecke und an einigen Stellen recht schmal, sodass der Fahrer die schöne Aussicht gar nicht richtig geniessen konnte. Problemlos gelang die Fahrt entlang dem Kalterersee nach Ora, von hier aus steil bergauf in Richtung Petersberg und Deutschnofen zurück zum Hotel. Und nun – the same procedure as every evening!

Samstag, 7.7.
Heute erwartete uns eine Besichtigung im Winzerbetrieb Margreid in Nals. Interessantes erfuhren wir bei einer Führung durch den Betrieb und einer feinen Degustation der Weine.
Damit uns der genossene Alkohol nicht zum Verhängnis wurde, genossen wir ein ausgiebiges Mittagessen in einem feinen Lokal in Nals. Mit gefüllten Bäuchen fuhren wir anschliessend in Richtung Lana. Von dort aus ins Ultental bis nach Ulten. Von hier den Abzweiger in Richtung Fondo durch urchiges, wildes Gebiet mit vielen Tunnels und noch mehr Kurven. Von Fondo aus dann über die gleiche Route wie am Vortag zurück nach Obereggen. Leider war nun schon der letzte Abend, an welchem wir das super Essen des Hotels geniessen und das gemütliche Beisammensein pflegen konnten. So genossen wir die Hotelgrillade auf der Terrasse ganz besonders und Remo wurde seine allerletzten Witze auch noch los….unter viel Gelächter wie immer.

Sonntag 8.7.
Zum Abschluss dann die Rückfahrt in die Schweiz via Bozen, Meran und das Vinschgau nach Müstair. Nach einem kurzen Halt ging es weiter über den Ofenpass und den Flüela zum Verabschiedungspunkt bei der Pischa-Bahnstation.

Ich hoffe, es hat auch dieses Jahr allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gefallen und die Woche bleibt in guter Erinnerung.

F.M.