Vierwaldstättersee
Von Schiller bis Wilhelm Tell
Für einmal traf sich der Club nicht in aller Herrgottsfrühe, sondern um 12.45h in Herrlisberg zum Start in unser Wochenende in Seelisberg.
Die Fahrt führte uns zuerst kurz über die Autobahn bis Lachen. Dann auf der Nebenstrasse bis Siebnen. Von hier aus Richtung Wägital. Schon bald führte uns Thomi durch halbe „Wanderweg“-Strässchen zurück in Richtung Zürichsee. Wollten wir nicht an den Vierwaldstättersee? Was soll’s – die Gegend war wunderschön und endlich sah ich den Zürichsee mal von „oben“, nicht nur im vorbei rasen. Keine Ahnung, wie Sabine und Thomi diese Strecke gefunden haben, aber es war einfach toll auf diesen schmalen, durch Wald und über Wiesen führende „Weglein“ zu fahren. Wir haben uns sagen lassen, dass wir auf eventuelle „Stockenten“ (=Wanderer!) achten sollen, da ein Teil unserer Fahrstrecke zum Jakobsweg gehört. Angetroffen haben wir dann aber nur eine Person, die uns nicht einmal gross bemerkte. Nach rund einer Stunde Fahrzeit erreichten wir unser Café und Kuchen-Halt im Rest. Luegete hoch über dem Zürichsee. Herrlich, in diesem schönen Garten mit herrlichem Blick den Zwetschgenkuchen zu geniessen.
Die Weiterfahrt brachte uns nach Einsiedeln, weiter Richtung Biberbrugg, dann irgendwann scharf nach links, dann rechts über den Raten. Bei herrlichstem klarem Wetter dem Aegerisee entlang Richtung Sattel – in Ecce Homo (das liegt wirklich in der Schweiz!) wieder scharf links in Richtung Steinen. Dem Lauerzersee entlang nach Seewen, Ingenbohl, Brunnen, entlang dem Vierwaldstättersee (jetzt doch noch) bis nach Gersau. Und nun, wir mussten ja auf die gegenüber liegende Seeseite? Also ab auf die Fähre bis nach Beckenried. Immer wieder ein Erlebnis, mit unseren Zettis auf dem Schiff. Eine kurze restliche Fahrt von Beckenried nach Seelisberg und schon konnten wir unsere Hotelzimmer beziehen. Wie immer war das schnell erledigt und man traf sich auf der Hotelterrasse mit herrlichstem Blick auf den Fronalpstock und über den Urnersee zum Apéro.
Bei einem feinen Nachtessen genossen wir diesen ersten Tag unseres Ausfluges. Mit einer „erotischen“ Darbietung von „Berta“ (Bert in hautengem Schlauchkleid und Perücke) zwischen Hauptgang und Dessert wurden unsere Clubmitglieder zu Lachsalven animiert, das am Schluss in lautstarkem Gegröle und Gepfeife endete, als „Berta“ im Bikini (!) dastand. Nach weiteren langen Gesprächen trollten sich gegen Mitternacht die Zettifahrer in die Betten.
Sonntagmorgen traf man sich zum Frühstück. Bereits schien die Sonne wieder vom wolkenlosen Himmel. Um 10.00h traf man sich an der Bergstation der Treibbahn, einige Schritte neben dem Hotel. Nach einer kurzen geschichtlichen Information über die Region und die Bahn fuhr uns diese hinunter an das Seeufer. Hier bestiegen wir die „Albatross“, die exklusiv für uns eine kleine Urnerseerundfahrt durchführte. Gemütlich tuckerten wir nun dem Seeufer entlang und wurden vom Kapitän auf geschichtliche, geografische, klimatische und sonstige Eigenheiten der Region aufgeklärt. So habe ich zum Beispiel erstmals gehört, dass der Vierwaldstättersee sage und schreibe 160 km Küste hat. Davon nur ein Drittel bebaut, ein weiteres Drittel bewirtschaftete Natur und ein Drittel unberührte Natur. Zum letzten Drittel gehört auch das rechte Seeufer mit seinen zum Teil bis 300m hohen Felswände. Dazu gehört die Teufelswand, wo man beim genauen Hinschauen verschiedene Teufelsfratzen ausmachen kann (mit etwas Phantasie). Den Teufel Theophil hatten wir dann auch „besucht“- mit Hilfe des Lotsen namens René fuhr der Kapitän beinahe auf den Strand unter einer überhängenden Steilwand – es war ein Supererlebnis! In diesem steilen felsigen Gelände findet man über den Winter Wildtiere wie Gemsen und Steinböcke, die hier die letzten grünen Grashalme fressen. Viel zu schnell endete diese tolle informative Seerundfahrt und wir fuhren mit der Treib-Zahnradbahn wieder hinauf nach Seelisberg.
Von hier auf führte uns eine kurze Fahrt hinunter nach Beckenried, auf der Nebenstrasse nach Stans ins Allmendhuisli, wo ein letzter Umtrunk vor der Verabschiedung stattfand. Auf verschiedenen Routen fuhren dann kleinere Grüppchen wieder nach Hause.
Den Organisatoren Sabine und Thomi sei herzlich gedankt für diesen einmal etwas anderen tollen, informativen Ausflug!
F.M.