BMW Werk Regensburg (Z4) und Bamberg

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Zu der Geburtsstätte des BMW Z4 (E89)

Zum ersten Mal in dieser Zetti-Saison hiess es mal wieder früh aus den Federn. Schwer fiel es uns heute nicht, da wir uns schon monatelang auf diesen Ausflug gefreut hatten. Schade nur, dass das Wetter nicht nach unserem Wunsch war – leichter Nieselregen und recht kühl für diese Jahreszeit. Doch wir liessen uns dadurch weder die Vorfreude noch die gute Laune nehmen, was sich am Lärmpegel beim ersten Treffpunkt im Rest. Schiff in Thal gut erkennen liess. Wie beinahe Standard war dieser am höchst zulässigen Punkt, sodass man beinahe sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Aber spätestens nach dem 2. Rest.-Halt hatten sich die Ohren wieder daran gewöhnt. Nach einem feinen Café mit Gipfeli starteten wir pünktlich nach Plan in Richtung Bregenz/Lindau. Relativ gut kamen wir durch das Nadelöhr, sodass wir bald die Autobahn in Richtung München in Angriff nehmen konnten. Im Konvoi fuhren wir nun der Raststätte Lechwiesen, unserem nächsten Halt, entgegen. Sehr schnell erreichten wir diese, da die Autobahn um Memmingen fertiggestellt ist. Schnell ging’s von hier aus weiter nach Landsberg am Lech. Hier hielten wir für einen gemütlichen Mittagshalt in einer urbayrischen Beiz. Und da gehört es sich, eine zünftige Brotzeit zu bestellen, was sich in Form von Haxen, Knödel , Blaukraut, Leberkäse (explizit auf der Karte für die Geizigen Menschen), Spätzle, Riesen-Salattellern, etc. präsentierte. Mit prallvollen Mägen schlenderten wir noch kurz durch das idyllische Landsberg, bevor es weiter in Richtung München ging. Nach München gerieten wir leider in einen ca. 10 km langen Stau, der uns im Schneckentempo vorwärts kommen liess. Doch wir waren relativ gut in der Zeit, sodass keine weiteren Probleme entstanden. Beim Erreichen unseres ersten Hotels in Regensburg blieb genügend Zeit, um sich in den Zimmern einzurichten. Hier begrüssten wir auch unsere Mitglieder mit Familienzuwachs, die separat gereist waren. Bei einem feinen Nachtessen liessen wir bei üblichem Lärmpegel diesen ersten Tag ausklingen.

Früh am Freitagmorgen trafen wir uns wieder zu einem feinen Frühstücksbuffet. Für den einen oder anderen war es schon „hart“, so früh aus den warmen Federn zu steigen, doch die erste Führung im BMW-Werk begann bereits um 08.45h. Die anderen Teilnehmer liessen sich für einen Bummel durch Regensburg von einem Kleinbus vor dem Hotel abholen. Ich selbst gehörte zur „Bummelgruppe“, so kann ich nur berichten, wie diese den gemütlichen „Schlendrian“ durch das schöne Regensburg genossen hat. Zeitweise hatte ich zwar den Eindruck, gewisse Mitglieder hätten Leim an den Schuhsohlen, blieben sie doch immer wieder lange wie angeklebt stehen und tratschten miteinander. Um dieses Tratschen etwas gemütlicher abhalten zu können, verschoben wir uns bei strahlendem Sonnenschein in ein Strassencafé und „schlürften“ Cappuccino. Herrlich!!! Viel zu schnell wurden wir vom Kleinbus wieder aufgegabelt und zum Hotel zurückgefahren. Hier tauschten sich die Gruppen aus. Ich nehme an, dass es die zweite „Bummelgruppe“ auch sehr genossen hat. Auch die Werksführung war ein voller Erfolg, alle waren begeistert davon, was sie alles gesehen hatten. Mehr darüber schreibt Euch René, da ich bei der Führung nicht dabei war.

Mit etwas Verspätung starteten wir an diesem Spätnachmittag zu unserer Weiterfahrt nach Bamberg. Am Stadtrand wurden wir von Nicola und seinem Jugendfreund Felix in Gruppen aufgeteilt, um besser in das Stadtparkhaus zu gelangen. Von hier aus war es ein kurzer Fussmarsch zu den 3 Hotels, in die wir aufgeteilt waren. Im einen Hotel kam es dann an der Rezeption kurz zu einer „Karambollage“, als ein Mitglied nicht schnell genug seine Zimmernummer erfahren konnte, überall dazwischen quatschte und für grosse Unruhe (mit Gelächter) sorgte, sodass die Receptionistin sich mit einem leichten Seufzer zu der Äusserung hinreissen liess: „gell, den nehmt’s Ihr bitte aber wieder mit“! Da es diesmal zeitlich etwas knapp war, konnten wir nur gerade das Gepäck ins Zimmer stellen und gleich wieder zum nahe bestimmten „Sammelplatz“ für das gemeinsame Nachtessen aufbrechen.

Auch dieses Restaurant war typisch bayrisch mit vielen Hirschgeweihen und Mönchsfiguren an den Wänden. Bei einem hervorragenden Schmaus und dem gewohnten Lärm und Gelächter beendeten wir unseren langen Tag. Einige ganz Verwegene liessen sich von Nicola noch zu diversen Umtrunks verleiten, dem sogenannten „schlenkala“. Es gibt da in Bamberg eine gewisse Brauerei, die Rauchbier herstellt (aus geräucherter Gerste). Geschmacklich sehr eigenwillig, so dass der Einheimische sagt, erst ab dem 3. Mass (3 Liter!) soll es anfangen zu munden. Kein Wunder, „schlenkert“ man (Mann) dann nach Hause. Von all dem bekam ich hingegen nichts mehr mit, ich schlief bereits himmlisch in meinen Bett, das nicht neben dem meines lieben Ehegespons stand sondern an dessen Fussende. Für einmal konnten wir nicht „schmüseln,“ sondern „füsseln“. Mal was anderes – einzig das Unterbrechen des Schnarchens meines Liebsten gestaltete sich etwas schwierig, musste ich doch zum Bett rausklettern, um ihn zu „stossen“. Nach dem x-ten Mal flog dann eben ein Taschentuchpäckchen (was ihn aber leider nicht weiter störte). Es war trotzdem eine erholsame Nacht und am nächsten Morgen genossen wir ausgiebig ein feines Frühstück.

Bei schönstem Wetter trafen sich alle am gestrigen Besammlungspunkt zum Start der Stadtführung. In zwei Gruppen eingeteilt ging’s zu Fuss los. Unsere Führerin war Französin, aber schon lange in Bamberg, sodass sie sich sehr gut auskannte. Vor allem viel Geschichte mit den entsprechenden Jahreszahlen wurde uns da vermittelt. Für alle, die nicht mit dabei sein konnten, Bamberg ist immer eine Reise wert. Die vielen historischen Gebäude und vor allem die vielen Kirchen und Klöster, die auf 7 Hügeln errichtet wurden, sind sehenswert! Und nicht zu vergessen die vielen Bierbrauereien. Bamberg hat die grösste Dichte an Brauereien von ganz Deutschland. Und die meisten Bierkeller. Das sind nicht nur im wahren Sinne Keller, sondern zu gut deutsch Biergärten. Denn in vergangenen Jahrhunderten errichtete man über jedem richtigen Keller einen Garten, dem heutigen Biergarten. So sagt der Einheimische auch nicht, ich gehe in den Biergarten, sondern ich gehe auf den Keller! Deutsche Sprache – schwere Sprache!

Nach der rund 3-stündigen Führung hatten wir dann Zeit, um in kleinen, sich individuell gestaltenden Gruppen etwas zu essen und nochmals durch die Innenstadt zu schlendern. Immer wieder traf man so auf kleine Gruppierungen, die zusammen flanierten oder assen oder Café tranken. Sehr gemütlich! Am späteren Nachmittag trafen sich alle wieder und gingen zu Fuss auf einen der 7 Hügel auf den Garten – DEN GARTEN, den bekanntesten von Bamberg mit einem fantastischen Blick über die Stadt und weit hinaus in die fränkische Schweiz. Und da sassen wir nun und tranken Bier und assen … und tranken Bier und assen … und tranken Bier und assen….. es war urgemütlich. Und natürlich wie immer Getratsche und Gelächter, so wie es sein soll. Diesmal fielen wir jedoch nicht weiter auf, denn es hatte so viele Leute, die lärmten, so dass wir nicht weiter beachtet wurden. Vor allem hatte es auch viele Studenten, denn Bamberg hat auf seine 70‘000 Einwohner 10‘000 Studenten! Es dunkelte beinahe schon, als wir den „Keller“ verliessen, um in der Innenstadt noch ein kleines Dessert zu geniessen. So wurde es wieder relativ spät, bis wir ins Hotel zurück kamen. René und ich hatten Glück. Wir waren kaum auf dem Zimmer, als es zu regnen begann. Schnell schliefen wir – nein schlief René ein und …– the same procedure as every night – …bloss war ich auch noch zum Päckchen werfen zu müde!

Zeitig am Sonntagmorgen schälten wir uns aus den Federn. Heute sollte uns die Rückfahrt über die fränkische Schweiz führen. Zum letzten Mal genossen wir ein ausgiebiges Frühstück und verliessen bereits um 08.00h unser Hotel in Richtung Parkhaus. Leider regnete es und mit Koffer, Tasche und Schirm waren wir froh, dass das Parkhaus nicht weit entfernt war. Pünktlich nach Plan konnten wir unsere Rückfahrt in leichtem Nieselregen beginnen. Nicht lange, und wir waren aus Bamberg raus und inmitten der grünen Hügellandschaft der fränkischen Schweiz. In Kurven, über Hügel und durch kleine Dörfer führte uns die Strecke in Richtung Hollfeld. 
Hier wurden wir von René’s Onkel Otto und weiteren Onkel und Tanten bereits erwartet und auf den Marienplatz mitten in Hollfeld geführt, der mit Schweizer Fahnen und Fähnchen geschmückt war. Es sollte eine Überraschung für die Clubmitglieder werden, denn René verbrachte in seinen frühen Kindertagen manche Ferienwochen bei seinen Verwandten in Hollfeld und Bayreuth. So übernahm sein Onkel Otto ganz professionell eine Ortsführung mit kleinen Histörchen und Anekdoten, die so manches Clubmitglied zum Lachen brachten und zum Bedauern, dass Otto nicht schon in Bamberg die Stadtführung übernommen hat. Das nächste Mal sicher! Wer kann ausser den Mitgereisten schon erzählen, dass er innert 15 Minuten in der fränkischen Schweiz und in der Türkei war. Ein Ortsteil von Hollfeld heisst nämlich so! Weiter ging’s dann zum BMW-Händler, der Garage Müller, die seit 2 Generationen ihr Geschäft führt. Auch hier wurde unsere Gruppe mit Schweizer Fähnchen und Fahnen begrüsst.

Wir wurden mit Getränken, Café und Gebäck verwöhnt und konnten die schönen Fahrzeuge im Ausstellungsraum bewundern (M6 Cabrio, M3, Z4, etc.). Der eine oder andere deckte sich noch mit Accessoires ein und tanken konnten wir hier auch vor unserer Weiterfahrt. Viel zu schnell mussten wir weiter, immer noch geführt von Otto nach Sanspareil. Dort gingen wir zu Fuss, leider bei nassem Wetter, durch einen schönen Wald zu einer natürlichen Steinarena, wo manchmal Theateraufführungen stattfinden. Im Hochsommer sicher herrlich, heute leider eine etwas nasse Angelegenheit. So waren wir nach der Verabschiedung von Otto und seiner Frau froh, nicht allzu schmutzig wieder im Auto zu sitzen und den Rückweg fortzusetzten. Eine letzte kurze Fahrt durch kurviges, waldiges fränkisches Gebiet führte uns auf die Giechburg zum Mittagessen. Von hier oben hatte man eine fantastische 360 Grad Aussicht, auch auf Bamberg. Bei schönem Wetter hätte man von hier den bereits erwähnten Biergarten in Bamberg gesehen. Zum letzten Mal genossen wir die typisch bayrische Gastfreundschaft mit einem feinen Essen. Zum Glück brachen die Regenschauer während des Essens über uns herein, denn als wir uns wieder zu den Fahrzeugen begaben, war es wieder trocken. Grösstenteils trocken blieb es dann auch bei unserer anschliessenden Fahrt auf der Autobahn heimwärts. Der Versuch, im Konvoi zu fahren, erwies sich nicht als sehr klug, denn die Verkehrsdichte und das Fahrtempo war zu hoch, um entspannt fahren zu können. So „zerriss“ es dann auch prompt unsere Kolonne und erst auf dem Rastplatz Ellwanger Berge stiessen alle wieder zueinander. Hier verabschiedeten wir uns dann voneinander, da die einen in Richtung Bodensee, die anderen in Richtung Schaffhausen weiterfuhren. Leider war unser 4-tägiger Ausflug viel zu schnell vorbei, aber ich denke, dass es allen so gut gefallen hat wie mir. 

Ein ganz grosses Dankeschön an Nicola und Nicole für ihren tollen, grossen Einsatz und die perfekte Organisation und Grüsse an alle.
Bis zum nächsten Mal
F.M.
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Werkbesichtigung
Wie bereits erwähnt, hatten wir 2 Führungen zu je max. 25 Personen gebucht. Beide Gruppen hatten schlussendlich den gleichen BMW Mitarbeiter, welcher uns das Werk näher brachte.
Mit dem Bus ging es vom Empfangsgebäude aus in Richtung Presswerk. Hier wird aus einer „Alurolle“ ein einzelnes Bauteil, danach eine Motorhaube oder eine Türe gestanzt, etc.
Von hier aus ging es zu den Robotern, welche die verschiedenen Einzelteile zu einem entsprechenden Gebilde zusammenbauen, z.B. eine Türe mit den Sicherheitsverstrebungen etc.
Ein Abstecher in den Bereich Zusammenbau BMW Z4. Hier wird in einem separaten Bereich die Carrosserie des Fahrzeuges gebaut.

Danach folgte eine Besonderheit. Wir konnten einen kurzen Blick in den Motorsport-Bereich des Werkes Regensburg werfen. Einige Fahrzeuge im Rohbau sowie ein „fast ausgeschlachteter M3“, welcher vor gut 2 Wochen auf dem Nürburgring „kalt verformt wurde“. Der BMW Mitarbeiter berichtete stolz von diesem Rennen, stand doch zum Schluss mit viel Glück ein BMW Fahrzeug (M3 GT2) als Sieger fest. Dazu Platz 4, 7 und 9, eine schöne Bilanz.

Danach folgte der Wechsel in die Malerei. Erstmals nach mehreren Führungen konnte ich diesen Vorgang selbst sehen. Eindrücklich, wie die Roboter im Pyjama ihre Arbeit verrichten und die grundlackierten Fahrzeuge in ihren Endfarbzustand bringen.
Danach mit dem Bus in die Endfertigung. Hier wird nun der Antriebsstrang mit dem Fahrzeughaus verbunden, die Armaturentafel, die Sitze, die Stossfänger und die Räder angebaut. Und nicht zu vergessen, die „richtigen „Türen, welche nach der Lackiererei irgend wohin verschwunden sind. Noch etwas Flüssigkeiten einfüllen, und los!

Alle 57 Sekunden wird ein neuer BMW, kunterbunt gemischt, 1-er, M3, Z4, 3-er Cabrio, usw., am Schluss des Bandes gestartet und für die Reise zum Kunden weggebracht.
Zum Schluss sahen wir dann noch einen weiteren, auf uns zugeschnitten Bereich. Der Einbau des mehrteiligen Daches beim Z4. Hier sahen wir zum ersten Mal mehrere BMW Z4 in Reih und Glied, unterschiedliche Farben und Polsterungen. Hier wird wohl der eine oder andere Entscheid gefallen sein!

Ich möchte mich auf diesem Weg beim Werk Regensburg für die tolle Führung bedanken. Erst nach einer solchen Führung weiss man, was an Denkarbeit, an industrieller Fertigungstechnik und Arbeitskraft in diesen Fahrzeugen steckt.
R.M.